Kleine Frau, was nun? — Stückinfo

Der Weg in die Wei­ma­rer Republik

2018 jähr­te sich das Ende des Ers­ten Welt­krie­ges und der Beginn der ers­ten deut­schen Demo­kra­tie zum 100. Mal. Die Frei­licht-Pro­duk­ti­on „Klei­ne Frau — was nun? Der Weg in die Wei­ma­rer Repu­blik“ wid­met sich die­ser span­nen­den Zeit der Umbrü­che, in der „Alles auf Anfang“ stand. Im Stück reist die jun­ge Lui­se von ihrer pfäl­zi­schen Hei­mat in die Metro­po­le Ber­lin, das Chaw­we­rusch Thea­ter ging mit ihrer Geschich­te auf Som­mer­tour­nee. Pre­mie­re war am 7. Juni 2018 auf dem Ham­ba­cher Schloss, der soge­nann­ten “Wie­ge der Demo­kra­tie” wo es vier­mal zu sehen war.

1918 weiß nie­mand, wie es wei­ter­ge­hen wird, nach der Abdan­kung des Kai­sers, ohne bay­ri­schen König und mit der fran­zö­si­schen Besat­zung in der Pfalz. Aus­ge­rech­net in die­ser Situa­ti­on ist Lui­se gezwun­gen, ihre gelieb­te Hei­mat zu ver­las­sen. Nach einer fol­gen­schwe­ren Ran­ge­lei mit einem fran­zö­si­schen Sol­da­ten flieht sie Hals über Kopf zu einer ent­fern­ten Bekann­ten nach Ber­lin. Die pfäl­zi­sche „Tan­te Ber­ta“ schwärmt zwar immer noch von „dehääm“, ist aber dar­über hin­aus mehr als ange­kom­men und führt flo­rie­ren­de Geschäf­te in der Groß­stadt. Mit ihr lernt Lui­se eine wirk­lich selbst­stän­di­ge Frau ken­nen, die ihr auch im Nu eine Arbeits­stel­le ver­schafft. Aber Lui­se bleibt in der quir­li­gen Metro­po­le kei­ne Zeit, sich eine eige­ne ver­trau­te klei­ne Hei­mat auf­zu­bau­en. Zu vie­le ver­wir­ren­de Erfah­run­gen und neue Bekannt­schaf­ten zwin­gen sie dazu, teils lieb­ge­won­ne­ne Selbst­ver­ständ­lich­kei­ten zu über­den­ken. Die flam­men­den Reden von Pau­la, die end­lich die Gleich­be­rech­ti­gung für Frau­en erkämp­fen will, oder die basis­de­mo­kra­ti­schen Träu­me von Wil­li, der trotz sei­ner pazi­fis­ti­schen Hal­tung ange­grif­fen und ver­letzt wird, sind nur zwei Bei­spie­le für die vie­len neu­en Ein­drü­cke, die Lui­se auf dem Ber­li­ner Pflas­ter auf­sam­melt. Ein lau­ni­ger Erzäh­ler führt durch das Gesche­hen und fasst grif­fig zusam­men, wo die geschicht­li­chen Zusam­men­hän­ge kom­pli­ziert werden.

Klang­voll aus­ge­malt wird die bun­te Welt der Groß­stadt von dem inter­na­tio­nal bekann­ten rus­si­schen Pia­nis­ten Dmit­rij Koscheew, der die Büh­nen­mu­sik kom­po­niert hat.

 

Pre­mie­re am 7. Juni 2018

Es spie­len
Felix S. Felix
Miri­am Grimm
Ben Hergl
Moni­ka Kleebauer
Tho­mas Kölsch
Ste­phan Wriecz

Büh­nen­mu­sik und Komposition
Dmit­rij Koscheew

Buch und Regie
Wal­ter Menzlaw

Büh­nen- und Kostümbild
Fran­zis­ka Smolarek

Dra­ma­tur­gie
Sieg­lin­de Eberhart

Regie­as­sis­tenz
Ange­li­ka Drexler-Ferrari

Kos­tüm­as­sis­tenz
Sofie Schröer

Tech­nik
Kim Acker

„Klei­ne Frau, was nun?“ wur­de geför­dert vom Kul­tur­som­mer Rheinland-Pfalz.