Novecento — Stückinfo

Die Legen­de vom Ozeanpianisten
von Ales­san­dro Baricco

In die­sem Musik­thea­ter erzäh­len zwei Schau­spie­ler, zugleich Musi­ker, die Geschich­te des sagen­haf­ten Oze­an­pia­nis­ten, die im Jahr 1900 beginnt. Der Matro­se Dan­ny Bood­mann fin­det auf einem Kla­vier im Ball­saal des Luxus­damp­fers „Vir­gi­ni­an“ ein Baby. Die Eltern, arme Ame­ri­ka-Aus­wan­de­rer, haben es in einer Zitro­nen-Kis­te an Bord zurück­ge­las­sen. Der Matro­se küm­mert sich fort­an um das Kind und gibt ihm den wohl­klin­gen­den Namen „Dan­ny Bood­mann T. D. Lemon Novecento“.

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Die Vir­gi­ni­an, das Kla­vier und die Rou­te zwi­schen Euro­pa und Ame­ri­ka wird für Nove­cen­to zum Schick­sal: In der offi­zi­el­len Welt exis­tiert Nove­cen­to nicht; er hat weder Wohn­sitz noch Geburts­da­tum, Fami­lie oder Hei­mat. Er wird die­ses Schiff, auf dem er gebo­ren wur­de, Zeit sei­nes Lebens nicht ver­las­sen. Als Kind beginnt er auf dem Kla­vier zu klim­pern und bald wird sein außer­or­dent­li­ches Talent für die 88 schwarz-wei­ßen Tas­ten sicht­bar. Nove­cen­to ent­wi­ckelt sich zum genia­len Musi­ker und wird Pia­nist in der Bord­ka­pel­le. Als hät­te er vier Hän­de, spielt er eine Musik, in der »alle Melo­dien der Welt« auf ein­mal ent­hal­ten sind. Sowohl die Rei­chen im Ball­saal, als auch die unter Deck zusam­men­ge­pferch­ten Armen sind fas­zi­niert von sei­ner Musik.

Obwohl Nove­cen­to die Welt außer­halb des Schif­fes nie erlebt hat, scheint er das Fest­land bis in sei­ne Details zu ken­nen. Mit Gespür nimmt der Pia­nist die Erzäh­lun­gen, Gerü­che und Bli­cke der Rei­sen­den auf und setzt sie in Musik um. Die Geschich­ten der Pas­sa­gie­re las­sen in Nove­cen­to eine Wirk­lich­keit ent­ste­hen, die er in Musik mit magi­scher Anzie­hungs­kraft umsetzt. Eines Tages kommt der Musi­ker Tim Too­ney an Bord und wird Mit­glied der Schiffs­band. Es ent­wi­ckelt sich eine nicht nur musi­ka­li­sche Freund­schaft zwi­schen den bei­den. Too­ney ver­sucht das Geheim­nis um den Oze­an­pia­nis­ten und sei­ne Genia­li­tät zu ergründen.
Die Legen­de vom Oze­an­pia­nis­ten wird zur Meta­pher für die Lebens­rei­se und Hei­mat­lo­sig­keit eines staa­ten­lo­sen Men­schen: Eines Men­schen, der sich sei­ne eige­ne Hei­mat, sei­nen eige­nen Mikro­kos­mos erschafft. Die­ses Stück Musik­thea­ter ist eine anrüh­ren­de Geschich­te um Musik, Lei­den­schaft und die Macht der Freund­schaft mit fas­zi­nie­ren­der Livemusik.

Es spie­len und musi­zie­ren: Ben Hergl (Quer­flö­te) und Wolf­gang May­er (Kla­vier)
Buch: Ales­san­dro Baric­co, Deutsch von Karin Krieger
Regie und Dra­ma­tur­gie: Rosa Tritschler
Büh­nen- und Kos­tüm­bild: Fran­zis­ka Smolarek
Kom­po­si­ti­on: Wolf­gang Mayer
Büh­nen­bau: Ste­phan Flick
Regie­as­sis­tenz: Mile­na Haubold
Pro­duk­ti­ons­lei­tung: Ben Herg
Tech­nik: Augus­to Madri­gal Sanchez
Rech­te: JUSSENHOVEN & FISCHER GmbH & Co. KG

Pre­mie­re war am 24. Nove­mer 2023 im Thea­ter­saal Herxheim

Die Pro­duk­ti­on wird geför­dert vom Lions Club Landau.