Don Quijote — Pressestimmen

Eine genia­le Büh­nen­ad­ap­ti­on: unter­halt­sam, urko­misch, nach­denk­lich und mit schau­spie­le­ri­scher Lust und Wucht. (…) Unter der Regie von Susan­ne Schmel­cher – es ist ihre zwei­te Pro­duk­ti­on für Chaw­we­rusch – klappt die Theater­il­lu­si­on ins­be­son­de­re durchs gespro­che­ne Wort, wech­selnd zwi­schen Dia­lo­gen, wohl dosier­ten erzäh­len­den Ein­spreng­seln und eini­gen gesun­ge­nen Parts. Ben Hergl gibt mit sei­ner tat­säch­lich hage­ren Gestalt die Haupt­rol­le. Mit groß rol­len­den Augen hält er das Scher­be­cken des Bar­biers für den in sei­nen Rit­ter­bü­chern besun­ge­nen Helm des Mam­brin und setzt sich die Requi­si­te auf den Kopf. Ste­phan Wriecz spielt den Sancho Pan­sa treff­si­cher mit viel schau­spie­le­ri­schem Kön­nen, kaut lie­ber Würs­te anstatt zu dis­ku­tie­ren und nimmt kur­zer­hand, weil sein Esel nicht so kräf­tig wie das Pferd Rosi­nan­te ist, Schau­spie­le­rin Miri­am Grimm auf die Schul­tern, die wie­der­um, so wie Felix S. Felix, Ann-Kath­rin Kup­pel und Dani­lo Fio­ri­ti auch, eine gan­ze Palet­te an Rol­len zu meis­tern hat. Der Kampf gegen die Wind­müh­len, die Don Qui­jo­te für ver­fein­de­te Rie­sen hält, wird auf der Büh­ne zur tur­bu­len­ten Epi­so­de, bei wel­cher man nicht so recht weiß, ob sie dem Publi­kum oder den Schau­spie­lern selbst mehr Spaß macht. Denn den Spaß an der Lite­ra­tur und am Spiel hat Chaw­we­rusch als Haupt­zweck vom Gan­zen wun­der­bar her­aus­ge­ar­bei­tet. (…) Das ist alles so intel­li­gent ein­ge­rich­tet, dass man das Stück umar­men möchte.
(Pre­mie­ren­kri­tik von Sven Scherz-Scha­de in DIE RHEINPFALZ, 17.6.2024)

Regis­seu­rin Susan­ne Schmel­cher ist mit ihrer Insze­nie­rung ein unbe­schwert-tief­sin­ni­ges Thea­ter­stück geglückt, das beim Publi­kum auf der Dah­ner Alt-Dahn Burg her­vor­ra­gend ange­kom­men ist. Nach gut zwei­ein­halb Stun­den haben sich die Schau­spie­ler ihren ver­dien­ten Applaus abge­holt, der nur zu ange­mes­sen war, für die Leis­tung, die die sechs Schau­spie­ler erbracht haben. Da hat ein­fach alles gestimmt: die Beset­zung, das Büh­nen­bild, das sich in die Fels­wand und die Land­schaft inte­griert hat, und die A‑cap­pel­la-Gesän­ge der Schau­spie­ler, die damit ihre inne­ren Befind­lich­kei­ten unter­stri­chen haben.
(DIE RHEINPFALZ, 1.7.2024)

Die bril­lan­te Büh­nen­ad­ap­ti­on stammt (…) von Dani­lo Fio­ri­ti – frei nach Cer­van­tes. Erfolg­reich Regie – führt bereits zum zwei­ten Mal für die Herx­hei­mer – Susan­ne Schmel­cher. Für das beein­dru­cken­de Schau­spiel gebührt aber in ers­ter Linie dem gro­ßen Ensem­ble des Chaw­we­rusch Aner­ken­nung. Allen vor­an Ben Hergl, der nicht nur die pas­sen­de äuße­re Figur für die Rol­le des der Wirk­lich­keit ent­rück­ten Land­ad­li­gen mit­bringt, son­dern auch mimisch den unbe­irr­ba­ren Welt­ver­bes­se­rer Don Qui­jo­te de la Man­cha in all sei­nen Facet­ten per­fekt wie­der­gibt. Glei­cher­ma­ßen über­zeugt sein Gegen­part Ste­phan Wriecz als hand­fes­ter, Cho­ri­zo-lie­ben­der Gemü­se­bau­er Sancho Pan­sa, der sei­nen fabu­lie­ren­den Herrn auf ihrer gemein­sa­men Rei­se in die Rit­ter­zeit nach bes­ten Kräf­ten unter­stützt, bevor er selbst zeit­wei­se dem fal­schen Zau­ber ver­fällt. Und auch der Rest der tap­fe­ren Trup­pe, bestehend aus Felix S. Felix, Dani­lo Fio­ri­ti, Miri­am Grimm sowie der jun­gen Gast­schau­spie­le­rin Ann-Kath­rin Kup­pel, über­zeugt mit Spiel­spaß und tol­ler Leis­tung, singt und schlägt Rad, kämpft lei­den­schaft­lich und wech­selt unver­zagt die Rol­len, um den Zuschau­ern die fan­tas­ti­schen Aben­teu­er des Prot­ago­nis­ten vor Augen zu führen.
(VAIHINGER KREISZEITUNG, 2.7.2024)